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  Unabhängige Kunsträume im Dialog        
  Ausstellung – Veranstaltungen – Vermittlung
 

 

   
           
 

Apartment Project

www.apartmentproject.com
Seyhbender sokak no 4/ 1, Tünel , Beyoglu
Mitglieder: Selda Asal*, Zeren Göktan, Ceren Oykut, Serra Özhan*, Can Turkinan und temporaere Projektmitglieder
*: bei der Eröffnung anwesend

Das Apartman-Projekt ist eine Initiative, die 1999 von der Künstlerin Selda Asal ins Leben gerufen wurde. Die Arbeitspraxis des Projektes beruht auf Einzelausstellungen, Performances sowie Workshops mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Disziplinen. Die Künstlerinitiative agiert zudem mit Untergliederungen, die 2+1, NBC (no-borders collective) und ses odasi (Raumklang) heißen.

 

Ausstellungsbeitrag-1
Video Screening
Free Fall - 3 min
Reciprocal Visit - 20 min
2+1 - 15 min
täglich von 12:00-19:00 Uhr

Freier Fall / Free Fall

Das Apartment-Projekt konzipierte das Projekt „Freier Fall“, um seine Workshop-Praxis zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln.
Dabei entstand eine Idee, die keine physische Zusammenkunft der Künstler voraussetzt. Über ein virtuelles Kommunikationsnetz entstanden im freien Fall gegenseitige Einwürfe. Die Arbeit beginnt damit, dass Selda Asal ein Bild an das Projekt sendet, auf das die Projektbeteiligten in Form von Bildern, Texten und Tonaufnahmen antworten.
Ein Zähler stoppt die Zeit zwischen den einzelnen Einwürfen, um festzustellen, mit welcher Intensität die Antworten in einer bestimmten Zeitspanne gewirkt haben und archiviert diese Zeiten.

Das Ergebnis kann sehr theoretisch, alltäglich oder abstrakt ausfallen. Wie aber eingangs schon erwähnt, dient diese Arbeit vor allem dazu, unsere Workshop-Erfahrungen zu erweitern. Das Ergebnis kann sich jederzeit als ein unerwarteter Erfolg oder Misserfolg präsentieren.

Während die zu präsentierende Arbeit eine feste digitale Form haben wird, können die Besucher die Einwürfe zwischen den Beteiligten in Echtzeit lesen. Dies soll die Rezeption der Besucher herausfordern: Aufgrund der multiplen Lesarten, die das Projekt impliziert, wird das Ergebnis immer komplizierter oder aber einfacher werden.

 

Gegenbesuch / Reciprocal Visit

Das Apartman-Projekt arbeitet zur Zeit an seinem aktuellen Projekt „Gegenbesuch“

Das Konzept zu „Gegenbesuch“ wurde von der Videokünstlerin und Mitbegründerin der Initiative Selda Asal entwickelt; kuratiert und organisiert wird das Projekt von Serra Özhan. Die erste Etappe der kollektiven Arbeit, unter der Beteiligung von den Künstlern Endam Acar, Selda Asal, Volkan Aslan, Fatma Çiftçi, Zeren Göktan, Deniz Gül, Gözde İlkin, Ceren Oykut, Gökçe Süvari und Sophia Tabatadze wurde von Selda Asal und Serra Özhan im April 2009 auf ihren Reisen durch Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Iran realisiert.

Neben Kategorien wie Nation, Staat und Grenze, die als Identitätsfelder definiert werden, gibt es zwischen den Ländern über die physischen Grenzen hinaus eine zweite Grenze, die jeden Grenzübergang vermauert: Es ist eine Mauer, deren Überwindung mit der im Pass eingetragenen Nationalität zusammenhängt und nicht einmal mit einem Visum bewältigt werden kann. Es ist jene politische Mauer, die es einem Menschen aus der Türkei nicht erlaubt, in das Nachbarland Armenien einzureisen – im umgekehrten Fall ebenso. Eine ähnliche Grenzmauer befindet sich zwischen Armenien und seinem östlichen Nachbarn Aserbaidschan.

Jedoch gibt es wichtige kulturelle Impulse, die diese von den Staaten auferlegten Grenzen „aufheben“. Eine davon ist das Projekt „Gegenbesuch“. Betrachtet man die Gegenwart, so stellt man fest, dass es im Gegensatz zu Europa, die Kultur des Gegenbesuches in den arabischen Ländern, aber auch in Armenien, Iran, Aserbaidschan und Georgien nach wie vor gepflegt wird. Wie in der Türkei, wird auch in diesen Ländern ein Besuch bei den Nachbarn wohlwollend anerkannt, selbst wenn man sich nicht kennt. Es ist sogar etwas, was sein muss: Eine ‚Bedingung’. Mit einem Paket Süßigkeiten besucht man die Nachbarn und begrüßt sie. Dieses Projekt begibt sich trotz der Streitigkeiten zwischen den Ländern auf eine Reise und nimmt sich das Recht, den Besuch und den Gegenbesuch wahrzunehmen. Es ist eine Kritik an den physischen, politischen und ideellen Barrieren, hervorgerufen durch die Grenzen. In diesem Sinne bildet Gegenbesuch als gemeinsamer kultureller Wert den Ausgangspunkt unseres Projektes.

Das Kollektiv begab sich mit Kleinbussen und mit der Bahn auf eine Reise, aus der sich, vor Ort und augenblicklich, eine experimentelle Arbeit entwickelte: unterschiedliche Meinungen, Erfahrungen des Zusammenseins und des Austausches und Erzählungen aus differenzierten Materialien. Mit den Beteiligten aus verschiedenen Disziplinen wie Fotografie, Video, Musik, Performance, Malerei und Soziologie entstanden unterschiedlichste Arbeiten.

Bei der Weiterentwicklung des Projektes ist der Gegenbesuch von je zwei Künstlern aus jedem Land einplant. „Gegenbesuch“ ist den Künstlern in diesen Ländern und uns ein bekanntes Wort. Ein Begriff, der verbindet.

In der zweiten Projektphase im Juli 2009 werden die Künstler aus Georgien, Armenien und dem Iran uns in der Türkei, im Tütün Deposu (Tabaklager) und beim Apartment-Projekt besuchen und in zwei Phasen einen Workshop realisieren. Die Arbeiten werden vom 14. November bis 19. Dezember im Tütün Deposu präsentiert.

 

2+1
Das Künstlertrio 2+1 ist eine Untergruppe vom Apartman-Projekt. Sie besteht aus Selda Asal, Ceren Oykut und Serdar Ateser. Die Mitglieder des Trios arbeiten auch als eigenständige Künstler und entwickeln außerhalb von 2+1 individuelle oder Gemeinschaftsprojekte mit anderen Gruppen.

2+1 führten im Februar 2009 am Paul-Verlain-Gymnasium in Lille einen Rap-Workshop mit Jugendlichen unter 14 Jahren durch. Ein weiterer Workshop mit jungen Rappern in der Altersgruppe von 20 bis 22 Jahren fand in Maison Folie Moulen statt.

Ceren Aykut bearbeitete in ihrer Werkstatt die Bilder von Jugendlichen am Paul-Verlain-Gymnasium, die diese zum Thema Traum und Realität gemalt hatten. Selda Asal leitete mit beiden Gruppen eine Textarbeit über Träume und Konflikte an, die sie mit ihren eigenen Textencollagen und den Lyrics aus dem Video-Clip der jungen Rapper bearbeitete. Unter Beteiligung des Musikers Serdar Ateser wurden mit beiden Gruppen Rap-Videos gedreht. Zwei davon tragen die Titel „I Dream But...“ und „Next Turn“, gefilmt und geschnitten von Selda Asal, komponiert von Serdar Ateser.

 


Ausstellungsbeitrag-2
Video Screening
Sei ein Traum! / Be a dream!
täglich von 12:00-19:00 Uhr

Digital Film
concept+camera+post production: Selda Asal
Music Production: Serdar Ateser
2009, Berlin
6 min.

Sei ein Traum! ist das zehnte Projekt der Videokünstlerin Selda Asal, die sie seit 2007 in einer Workshopreihe zusammen mit Jugendlichen aus der Türkei, Deutschland, Schweden, Dänemark, Frankreich, Aserbaidschan, Georgien, Armenien und dem Iran entwickelt hat, die Video, Soundinstallationen und Musikvideos umfassen. Alle Videos beschäftigen sich unter mit dem Thema Träume und Realitäten.

Sei ein Traum! wurde vom 18. Mai bis 25. Juni 2009 im Rahmen eines Workshops mit Jugendlichen zwischen 16 bis 18 Jahren der Kurt-Löwenstein-Schule in Berlin-Neukölln entwickelt. Selda Asal führte mit ihnen eine Textarbeit zum Thema Träume und Konflikte durch und kreierte mit Hilfe der von den Jugendlichen verfassten Texten eine Collage, die die Lyrics eines Rap-Musikvideos bildeten. Unter der Leitung des Musikers Serdar Ateser wurden die Tonaufnahmen gemacht. Der Videoclip dauert sechs Minuten.

 


free fall


2+1

 

 

 

   
   
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